4. Modul: Wasserversorgung und Grundwasserschutz
Trinkwasser ist unser Lebensmittel Nr. 1 – es kann durch nichts anderes ersetzt werden. „Leitungswasser“ hat in Zeiten von Cola und isotonischen Getränken keinen hohen Stellenwert. Trinkwasser ist jedoch unser am strengsten kontrolliertes Lebensmittel und durchaus zum Trinken da – und häufiges Trinken ist immens wichtig für unsere Gesundheit und Leistungsfähigkeit!
Jeder von uns verbraucht 120 Liter Trinkwasser pro Tag. Wofür wird diese beachtliche Menge Wasser gebraucht und welche Möglichkeiten gibt es, Wasser zu sparen?
Fast unser gesamtes Trinkwasser wird aus dem Grundwasser gewonnen. Dieses Grundwasser jedoch kann in unserer modernen Industrielandschaft leicht auf unterschiedliche Weise verschmutzt werden. In dem Teil „Grundwasserschutz“ wird erklärt, welche Gefahren dem Grundwasser drohen und wie sie vermieden werden können.
Durchführende: Lehrkräfte (nach Einführung durch Personal des Schullandheims)
Hintergrundinformation in der –> Lehrerhandreichung
Für dieses Modul wird die Klasse geteilt. Eine Hälfte der Klasse (Gruppe A) beschäftigt sich zunächst mit dem Thema Wasserversorgung, die andere (Gruppe B) mit dem Thema Grundwassergefährdung. Nach der Hälfte der Zeit wird getauscht.
Schüler-Gruppe A: Thema Wasserversorgung
Zunächst wird der Weg des Trinkwassers vom Brunnen oder der Quelle zum Verbraucher erklärt und nachgebaut. An einem transparenten Schlauch kann das Prin- zip der verbundenen Röhren und die Stärke der Wasserkraft demonstriert werden. ter-Spiel“ durchgeführt. Schließlich wird in einem Spiel abgeschätzt, welche Mengen an Trinkwasser täglich für die verschiedenen Tätigkeiten im Haushalt gebraucht werden. Möglichkeiten des Wassersparens werden anhand des Hände-wasch-Spiels getestet und besprochen.
Magnettafel und Modell „Der Weg des Trinkwassers“
Der Weg des Trinkwassers von Brunnen in die Häuser wird anhand einer Magnettafel erklärt.
Hinter dem Pavillon ist ein großes Modell aus Schwengelpumpe, Hochbehälter und Wasserhahn aufgebaut, an dem dieser Weg des Trinkwassers nachempfunden werden kann: Mit der Schwengelpumpe wird Wasser aus dem Grundwasser in einen Wasserbehälter gepumpt. Hier besteht auch die Möglichkeit, die chemische Zusammensetzung des Wassers zu testen. Aus dem Vorratsbehälter kann das Wasser über einen Schlauch in den Hochbehälter oberhalb der Böschung gepumpt werden. Über einen weiteren Schlauch fließt das Wasser aus dem Hochbehälter zum Wasserhahn unterhalb der Böschung. So kann auch die Bedeutung von Hochbehältern für den Wasserdruck deutlich gemacht werden.
Bitte wenden Sie sich bei Problemen mit der Pumpe an den Hausmeister! (evtl. muss die Pumpe entlüftet werden).
Mögliche Fragestellungen (Vorschlag)
zum Modell „Der Weg des Trinkwassers“:
Du kennst den Weg des Trinkwassers ja schon von der Magnettafel. Hinter dem Pavillon ist er noch einmal „zum Anfassen“ aufgebaut.
Was stellt wohl die Handpumpe dar? (Trinkwasserbrunnen)
Wo kommt das Wasser her, das man aus ihr herauspumpen kann?
(Aus dem Grundwasser.)
Was passiert da unter der Erde? Wie fließt das Grundwasser? (Unter der Erde liegt in der Höhe des Wasserspiegels der Elsava das Grundwasser. Es fließt in die gleiche Richtung wie die Elsava, nur deutlich langsamer, da es zwischen den Bodenteilchen hindurch fließen muss.)
Warum kommt unser Trinkwasser aus dem Grundwasser und nicht aus dem Bach? (besser geschützt)
Was schützt das Grundwasser? (Bodenschichten)
Wo wir auch stehen, ist Grundwasser und damit unser Trinkwasser! (s. Bild S. 37 in der Wasserfibel.)
Wie kommt das Wasser in den Wasserhahn? (Pumpe –> Behälter („Wasserwerk“) –> über die zweite Pumpe durch den Schlauch in den Hochbehälter –> über einen weiteren Schlauch zum Wasserhahn)
Was passiert im Wasserwerk? (Kontrolle des Rohwassers, evtl. Reinigung durch Filter (Ersatz für fehlende Bodenschichten) oder Chlor)
Wohin geht das Wasser nach dem Wasserwerk? (Wird in einen Hochbehälter gepumpt)
Wo könnte der Hochbehälter versteckt sein? (oberhalb des Wasserhahns, also oberhalb der Böschung)
Was ist die Funktion des Hochbehälters? (Wasserdruck herstellen, Schwankungen im Wasserverbrauch abpuffern)
Warum brauchen wir Wasserdruck? Was macht man in ganz ebenen Gebieten? (z. B. um Wasser auch in die oberen Stockwerke von Häusern zu bringen, Wassertürme)
Warum schwankt der Wasserverbrauch? (Nachts wird z. B. sehr wenig verbraucht, in der Pause der Fernsehübertragung eines wichtigen Fußballspiels sehr viel)
Wasserverbrauchsspiel
Zur Verfügung gestellt werden 24 leere 5 Liter-Eimer und Tafeln mit den Abbildungen „Duschen und Baden“, „Autowäsche“, „Toilettenspülung“, „Wäsche waschen“, „Geschirr spülen“, „Putzen“, „Blumen gießen“ sowie „Trinken und Kochen“. Die Kinder sollen nun die Eimer mit Wasser aus der Schwengelpumpe füllen (120 Liter entsprechen dem täglichen Wasserverbrauch eines Unterfranken) und jeder der Tätigkeiten die entsprechende pro Tag verbrauchte Wassermenge zuordnen. Durch das mühsame Heraufpumpen des Wassers wird die Darstellung des täglichen Wasserverbrauchs besonders eindrucksvoll!
Auflösung:
– Baden/Duschen: 43 Liter
– Toilettenspülung: 39 Liter
– Wäsche waschen:14 Liter
– Geschirr spülen: 7 Liter
– Garten bewässern: 5 :Liter
– Putzen: 5 Liter
– Kochen / Trinken: 2 Liter
– Autowäsche: 2 Liter
– Sonstiges: 3 Liter
Schlauchtest
Mit einem transparenten Wasserschlauch kann zum einen das Prinzip der verbundenen Röhren erläutert werden. Zum anderen ist es mit folgendem Versuch möglich, die Kraft einer Wassersäule (Thema Wasserkraft) zu zeigen: Der Schlauch wird mit Wasser gefüllt und am oberen Ende zugehalten. Ein Schüler steigt mit diesem Schlauchende die Metall-Wendeltreppe oberhalb der Villa Elsava hinauf, ein anderer Schüler hält das untere Ende des Schlauches zu. Bei welcher Höhe der Wassersäule kann der untere Schüler den Schlauch nicht mehr geschlossen halten?
Wassertester-Spiel
Folgende Wasserproben werden (blind) verkostet:
stilles Mineralwasser
mit Kohlensäure versetztes Mineralwasser
Trinkwasser aus der Leitung
mit Kohlensäure versetztes Trinkwasser
Trinkwasser mit etwas Zucker
Trinkwasser mit etwas Zitrone
Wer findet heraus, welches Wasser er probiert hat?
Hände-Wasch-Spiel
Von den drei Handwaschbecken im Haus der Gemeinschaft (1. Stock; Mädchen, Buben, Lehrkräfte) ist eines mit einem Perlator und eines mit einem Durchflussbegrenzer ausgerüstet, eines hat keine Spararmatur. Ein Kind soll sich an jedem der drei Waschbecken gleich lange die Hände waschen. An den montierten Wasseruhren kann abgelesen werden, wie viel Wasser jeweils für ein Mal Hände waschen verbraucht wird. Zusätzlich kann eventuell der gesamte Wasserverbrauch eines Hauses pro Tag abgelesen und protokolliert werden.
Schüler-Gruppe B: Thema Gefährdungen des Grundwassers
Ort: Wasserschulen-Praxisraum
Die Kinder erhalten ein kleines Quiz zum Thema Gefährdungen des Grundwassers und Grundwasserschutz. Mit Hilfe von kleinen Geschichten „Gefahren für das Grundwasser“ und anhand eines Landschaftsmodells sollen die Antworten in Kleingruppen selbstständig erarbeitet werden. Anschließend werden die Ergebnisse gemeinsam besprochen.
Geschichten „Gefahren für das Grundwasser“
Diese sieben Geschichten behandeln jeweils eine Gefahr für das Grundwasser. Sie liegen auf laminierten DIN A4-Blättern vor. Vorstellbar ist beispielsweise, dass jeweils zwei Schüler eine Geschichte übernehmen und sie der übrigen Gruppe vorstellen. Danach bleiben die Blätter (zum Nachlesen) liegen und die Schüler versuchen, das Quiz zu beantworten.
Landschaftsmodell
Das Landschaftsmodell zeigt anhand von Leuchtdioden die Fließrichtung des Grundwassers zu einem Trinkwasserbrunnen hin. Verschiedene Ursachen der Grundwassergefährdung (z. B. landwirtschaftliche Düngung, Kiesgrube, Unfall mit Wasser gefährdenden Stoffen) werden mit Lämpchen markiert, wenn Knöpfe an der Seite des Modells betätigt werden. (Falls das Landschaftsmodell zeitweise nicht zur Verfügung gestellt werden kann, wird es durch ein Poster zum Thema ersetzt).
Magnettafel „Gefährdungen des Grundwassers“
Diese Magnettafel kann statt Quiz und/oder Landschaftsmodell oder zusätzlich eingesetzt werden: In einen Landschaftsausschnitt sollen verschiedene Gefahren für das Grundwasser (Wilde Mülkippen, Siedlung, Verkehr, Industrie und Handwerk, Landwirtschaft, Rohstoffabbau, Unfälle, Abwasserkanäle) richtig zugeordnet werden.