Wasserschule Unterfranken

 

Wasser ist das höchste Gut der Natur und unverzichtbarer Treibstoff für den Naturkreislauf der Erde.
Bildung ist die höchste Errungenschaft des Menschen und unverzichtbar für eine lebenswerte Zukunft auf unserem Planeten.
Ohne Wasser läuft nichts – ohne Bildung geht nichts. Bildung ist das Fundament für eine nachhaltige und demokratische Entwicklung der Weltgesellschaft. Ohne Bildung und Aufklärung in allen Staaten der Erde wird es keinen Frieden und keine Gerechtigkeit geben.

Die UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung (2005 – 2015) war deshalb eine große Herausforderung und Chance. Besonders für die AKTION GRUNDWASSER- SCHUTZ – Trinkwasser für Unterfranken, die als deutscher Beitrag zur Dekade anerkannt und im November 2006 ausgezeichnet wurde.

Das Projekt der Wasserschule Unterfranken und die dazu herausgegebene Broschüre mit gleichem Titel ist ein erster Schritt auf einem langen Weg zu einer nachhaltigen Regionalentwicklung – eine Wirtschafts- und Gesellschaftsentwicklung, die von allen Bürgern, jung oder alt, neue Einsichten und ein Umdenken erfordern.
Die komplexen Umweltprobleme können nicht länger ignoriert und wir dürfen nicht zu Lasten zukünftiger Generationen leben. Vor diesem Hintergrund und der existentiellen Herausforderung ist die Zusammenarbeit aller von großer Bedeutung.

Denken Sie mit! Entwickeln Sie Ideen! Engagieren Sie sich für eine langfristige Bildungsarbeit zur nachhaltigen Entwicklung in Unterfranken – für unsere Heimat mit Zukunft.

(Auszüge aus der Rede von Dr. Paul Beinhofer, Regierungspräsident von Unterfranken
anlässlich der Eröffnung der Wasserschule in Hobbach im März 2007)

 

Einführung

Wasser ist Leben – für uns Menschen und für alle Lebewesen auf dieser Erde. Als einziges wirkliches „Lebens“-Mittel ist es durch nichts anderes zu ersetzen.

Die Wasserschule im Schullandheim Hobbach soll die unterschiedlichen Aspekte des Wassers aufzeigen, soll überraschen und faszinieren. Sie soll die Wertschätzung des Wassers erhöhen, und dazu anregen, Lebensgewohnheiten und Verbraucherverhalten zu überdenken.
(–> vollständiger Artikel)

Was können wir in Unterfranken gegen die weltweite Wassernot und gegen den Klimawandel ausrichten? Wir können informieren über den Wert des Wassers und ein Vorbild geben für den verantwortungsvollen Umgang mit dem kostbaren Stoff. Vielleicht ist das nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Aber wir wissen ja auch: Steter Tropfen höhlt den Stein!
Wir geben zwar Anregungen, aber jede „Wasserwoche“ im Schullandheim Hobbach ist einzigartig. Daher würden wir uns sehr freuen, wenn Sie mit Ihren Schülern Bilder und Ergebnisse Ihrer „Wasserwoche“ in unser Internetforum stellen würden. Dort – unter www.wasserschule-unterfranken.de  – finden Sie auch Ihrerseits Präsentationen anderer Projektwochen zum Thema Wasser und damit vielleicht Anregungen für Ihre Wasserwoche oder weitere Wasserprojekte, sowie Lehrer-Handreichungen.

Die Hintergründe der Wasserschule

Wasser ist gerade in Unterfranken ein wichtiges Thema: Große Teile Unterfrankens gehören zu den trockensten Regionen Bayerns. Der geringe Niederschlag und die vorherrschenden Festgesteine Muschelkalk und Buntsandstein bewirken, dass sich meist nur geringe Grundwasservorräte bilden können. Dünne schützende Bodenschichten führen zudem dazu, dass diese Grundwasservorräte stark durch Schadstoffeinträge gefährdet sind.

Die Regierung von Unterfranken hat daher 2001 die AKTION GRUNDWASSER-SCHUTZ – Trinkwasser für Unterfranken aus der Taufe gehoben. Ziel der Aktion ist es zum einen, Modellprojekte für grundwasserverträgliches Wirtschaften anzustoßen. Zum anderen sollen die Bürger Unterfrankens über die Wassersituation in Unterfranken informiert und zum Grundwasserschutz motiviert werden.    (–>vollständiger Artikel)

Die folgenden Informationen geben Ihnen einen Überblick über den Ablauf einer „Wasserwoche“ im Schullandheim Hobbach und die Möglichkeiten zur individuellen Ausgestaltung. Im Schullandheim Hobbach liegen entsprechende Lehrmittel bereit.

Die Module der Wasserschule:

(Zu allen Modulen gibt es umfangreiches Material im Handbuch und in der Broschüre der „Wasserschule Unterfranken“ unter www.wasserschule-unterfranken.de)

1 Faszination
2 Fließgewässer
3 Wasserkreislauf
4 Wasserversorgung und Grundwasserschutz
5 Abwasserentsorgung
6 Wasser-Experimente

 

Der Wochenplan

Der Ablauf der Module ist keinesfalls zwingend festgelegt, sondern kann je nach Interesse, Wetterlage und Personal variiert werden. Lediglich das Modul Faszination als Einführung in die Wasserschule (Montag Nachmittag) und die Vorbereitung des Wasserabends am Donnerstagnachmittag sollten nicht verändert werden.

Durchführende der Wasserschule sollten möglichst weitgehend die Lehrkräfte der Klasse selbst sein, doch werden Sie selbstverständlich vom Fachpersonal des Schullandheimes und des Roland-Eller-Umweltzentrums soweit notwendig unterstützt. Das Modul Faszination Wasser (Vorstellung der übrigen Module der Wasserschule) und das Modul Fließgewässer werden vom Fachpersonal des Schullandheimes durchgeführt. Für die übrigen Module erhalten Sie jeweils eine kurze Einführung.

Schüler von Klassen, die mindestens drei der Module durchführen, erhalten die Wasserfibel und im Rahmen des Wasserabends am Donnerstag eine Urkunde, die sie zum „Wasserexperten“ ernennt.

 

Weitere Möglichkeiten zu Wasser-Aktivitäten im SLH Hobbach

Das Schullandheim Hobbach bietet die Möglichkeit für zahlreiche weitere Aktivitäten zum Thema Wasser. Beispiele sind:

Kreatives Gestalten an der Elsava: Malatelier Bach (Marmorieren, Nass in Nass malen, Aquarellieren)
Halbtagesprojekt „Von Fröschen und Lurchen“ (Kennenlernen einheimischer Amphibien, Wanderung zum Amphibienschutzzaun …)
Halbtagesprojekt „Papierschule“ (Papierschule)
Neben dem Labor und den Praxisräumen besitzt das Schullandheim Hobbach auch eine Bücherei. Möglichkeiten zur Internet-Recherche, aktuelle Literatur und weitere gängige Medien zum Thema sind vorhanden.

Und auch der Spaß mit Wasser sollte nicht zu kurz kommen: Wie wäre es mit einer Rindenboot-Rallye oder – an einem heißen Sommertag – mit einem Bad in der Elsava? Weitere Anregungen finden Sie auch noch im Ordner „Wasserrallye“.

Wasserabend

Der Wasserabend am Donnerstag bietet die Gelegenheit, die gemeinsamen Erlebnisse der Woche noch einmal zusammenzufassen. Die Ergebnisse der Module sowie der Wetterbeobachtung können von Kleingruppen vorgestellt werden. Vielleicht gibt es ja auch Ergebnisse der kreativen Auseinandersetzung mit dem Thema Wasser wie Bilder oder ein Tanz, die vorgeführt werden können.

Zum Abschluss erhält jedes Kind eine Urkunde, die es zum „Wasserexperten“ ernennt und auffordert, auch in Zukunft das Wasser zu schützen sowie ein kleines Geschenk.

Weitere Anregungen zum Thema Wasser

Das Thema Wasser braucht mit der Heimfahrt am Freitag nicht beendet zu sein! Es wäre schade, wenn die Wasserfibel jetzt im Bücherregal verschwinden würde. Die Lehrerhandreichung „Projekt Wasser“ bietet noch viele Anregungen und Materialien zu weiteren Wasserthemen. Und auch Ihnen selbst fallen bestimmt noch zahlreiche Ideen ein – das Thema Wasser ist unerschöpflich!

Auf die Möglichkeit, eine Präsentation Ihrer Wasserwoche in Hobbach unter www.wasserschule-unterfranken.de ins Internet einzustellen, haben wir ja schon am Anfang dieser Information hingewiesen. Wie wäre es, wenn Ihre Klasse auch anderen Klassen oder den Eltern die Ergebnisse und Erlebnisse dieser Woche vorstellt?

Ideen zum Wasser sparen und Wasser schützen sind auf den Seiten 36, 45 und 46/47 in der Wasserfibel gesammelt. Vielleicht lassen Sie Ihre Schüler doch einmal als „Wasserdetektive“ durchs Schulhaus gehen und untersuchen, wie gut diese Ideen dort bereits umgesetzt sind!

Ein längerfristiges Engagement für den Wasserschutz stellt eine Bachpatenschaft dar. Eine solche Patenschaft sollte die ganze Schule eingehen. Weitere Informationen finden Sie in der Lehrerhandreichung (LH 7/3).

Und schließlich gibt es zahlreiche Wasserprojekte in den Entwicklungsländern, die dringend Unterstützung brauchen. Ein Schulfest oder ein Wasserprojekt sind eine gute Gelegenheit, um Spenden für Entwicklungsprojekte in wasserarmen Gebieten zu sammeln.
Weitere Informationen gibt es bei der Wasserstiftung (www.wasserstiftung.de) oder bei Unicef (www.unicef.de).

Anregungen für weitere Wasserthemen

„Wasser macht Spaß“: Lehrerhandreichung 5/4
„Wasser mit allen Sinnen erleben“: Lehrerhandreichung 5/4
Nutzung von Flüssen – früher und heute: Lehrerhandreichung 7/8, 7/15-7/19
Renaturierung von Bächen und Flüssen: Lehrerhandreichung 7/15, 7/20-7/21
Hochwasser: Lehrerhandreichung 7/39, 7/41
„Wasser hat viele Formen“ (Aggregatzustände): Lehrerhandreichung 5/2, 5/5-5/7
„Niederschlagsarten“: Lehrerhandreichung 6/8-6/9
„Wie sieht der Boden unter unseren Füßen aus?“
(Geologischer Untergrund): Lehrerhandreichung 6/15, 6/19-6/24
„Wo kommt unser eigenes Trinkwasser her?“ Unterrichtsgang zum Wasserversorger
„Hartes und weiches Wasser“: Lehrerhandreichung 6/27
Nitrat: Lehrerhandreichung 7/23, 7/27, 8/3, 8/12, 8/17-8/18
Wasserversorgung früher und heute: Lehrerhandreichung 8/1 ff.
Wasserschutzgebiete: Lehrerhandreichung 9/15-9/20
Anregungen zur Behandlung des Themas Wasser in weiteren Fächern: Lehrerhandreichung 2/4-2/5

Wir sind nicht alleine – Wasserschulen gibt es auch anderswo:

Die erste Wasserschule entstand im Nationalpark Hohe Tauern in Österreich (Weitere Informationen unter: www.wasserschule.at.
Inzwischen gibt es aber auch Wasserschulen in Frankreich und Indien. In einer der trockensten Regionen Afrikas, in Eritrea, wird zur Zeit von der Wasser Stiftung eine Wasserschule aufgebaut.